Ukraine-Krieg: Forderungen nach Rohstoff-Embargo gegen Russland – Kollektiver Suizid für den Frieden?

Deutschland ist abhängig von Rohstoffen aller Art. Das ist seit der Industrialisierung der Fall und wird auch in nächster Zeit so bleiben. Im Zuge des Ukraine-Krieg ist es offenbar für einige schwer zu akzeptieren, dass Deutschland die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas nicht innerhalb von wenigen Minuten ausradieren kann. Schlimmer noch: Lieber fordern priviligierte Journalisten die Bürger zum Frieren für den Frieden auf, anstatt diese momentane Machtlosigkeit als Realität hinzunehmen. Dabei klebt an nahezu allen Rohstoffen Blut, die nach Deutschland importiert werden. Auch an denen, die russische fossile Brennstoffe beerben sollen.

100 Milliarden für die Bundeswehr, 100 Euro für Hartz-IV-Familien

Foto: https://www.flickr.com/photos/uwehiksch/46361897062/ von Uwe Hiksch Wenn es um höhere Ausgaben für Infrastruktur, Bildung oder Soziales ging, war nie genug Geld im Haushalt vorhanden. Jetzt plötzlich zaubert die „Ampel“ 100 Milliarden Euro für die Rüstungsindustrie aus dem Hut. Aber nur 100 Euro für Hartz-IV-Familien.

Ukraine-Konflikt und kommende Sanktionen gegen Russland: Die EU ist der größte Verlierer

Am Montag ist es also klar geworden: Russland entsendet tatsächlich Soldaten in die Ostukraine. In einer Fernsehansprache verkündete Präsident Putin die Anerkennung der abtrünnigen Republiken Donbass und Lugansk und spricht von „Friedenstruppen“, die das Seperatistengebiet sichern sollen. Auch wenn Russland nun Sanktionen von allen Seiten drohen, ist der größte Verlierer der eurasischen Spaltung die EU. Genauer gesagt ist es der einfache Verbraucher und Steuerzahler, der die geostrategischen Spielchen bezahlen wird. Auch wenn Putins Schachzug ein wenig überrascht, wäre die Eskalation zu verhindern gewesen. Ein Kommentar.

Auch Biden ist gegen Nord-Stream 2 und folgt einem Geostrategie-Drehbuch der RAND-Corporation: Über die US-Sanktionspolitik entscheidet nicht der Wähler

Im Wahlkampf 2016 warb Donald Trump damit, das angespannte Verhältnis zwischen der USA und Russland entspannen zu wollen. Diese Bekundungen mündeten in Schnappatmung von Transathlantikern und Unterstellungen der Demokraten, die Trump-Kampagne sei von Russland gesteuert worden – eine Behauptung, die sich mittlerweile als unhaltbar herausstellte. Jedoch ließ Trump die Beziehungen zu Russland eher abkühlen, anstatt die Entspannung zu suchen. Mit Joe Biden wird diese Politik nicht anders werden. Dies zeigt sowohl seine Vergangenheit, als auch neueste Meldungen nach der Präsidentschaftswahl. So wird die Spaltung im eurasischen Raum wird weiter geschürt. Der US-Wähler entscheidet solche Fragen jedoch nicht.