Ukraine-Konflikt und kommende Sanktionen gegen Russland: Die EU ist der größte Verlierer

Am Montag ist es also klar geworden: Russland entsendet tatsächlich Soldaten in die Ostukraine. In einer Fernsehansprache verkündete Präsident Putin die Anerkennung der abtrünnigen Republiken Donbass und Lugansk und spricht von „Friedenstruppen“, die das Seperatistengebiet sichern sollen. Auch wenn Russland nun Sanktionen von allen Seiten drohen, ist der größte Verlierer der eurasischen Spaltung die EU. Genauer gesagt ist es der einfache Verbraucher und Steuerzahler, der die geostrategischen Spielchen bezahlen wird. Auch wenn Putins Schachzug ein wenig überrascht, wäre die Eskalation zu verhindern gewesen. Ein Kommentar.

Auch Biden ist gegen Nord-Stream 2 und folgt einem Geostrategie-Drehbuch der RAND-Corporation: Über die US-Sanktionspolitik entscheidet nicht der Wähler

Im Wahlkampf 2016 warb Donald Trump damit, das angespannte Verhältnis zwischen der USA und Russland entspannen zu wollen. Diese Bekundungen mündeten in Schnappatmung von Transathlantikern und Unterstellungen der Demokraten, die Trump-Kampagne sei von Russland gesteuert worden – eine Behauptung, die sich mittlerweile als unhaltbar herausstellte. Jedoch ließ Trump die Beziehungen zu Russland eher abkühlen, anstatt die Entspannung zu suchen. Mit Joe Biden wird diese Politik nicht anders werden. Dies zeigt sowohl seine Vergangenheit, als auch neueste Meldungen nach der Präsidentschaftswahl. So wird die Spaltung im eurasischen Raum wird weiter geschürt. Der US-Wähler entscheidet solche Fragen jedoch nicht.

Die Kritiker von Nord-Stream 2: Vorgegaukelte Moral als Kulisse für wirtschaftliche und politische Interessen

Der Streit um die Gaspipeline Nord-Stream2 kocht besonders nach dem Giftanschlag auf den russischen Oppositionellen Alexej Nawanly wieder hoch. So fordern viele Politiker einen sofortigen Stopp des Energieprojekts, obwohl bislang kein stichhaltiger Beweis vorliegt, dass der Kreml überhaupt an diesem Anschlag beteiligt war. Um Moral geht es im Streit um das Projekt sowieso kaum, sondern mehr um harte Interessen. Die Vergftung von Nawalny wird benutzt, einen seit Jahren ausgetragenen Wettbewerb um Energieexporte entscheidend zu beeinflussen. Es geht um flüssiges Fracking-Gas aus den USA, das russisches Erdgas als Energiequelle in der EU langfristig ablösen sollte. Bislang erfüllte sich dieser Traum von US-Entscheidungsträgern und Lobbyisten aber nicht.