Als das Kabinett der Bundesregierung vor einigen Monaten die Einführung des digitalen Impfpasses beschloss, stellte ich in diesem Artikel die These auf, dass dies ein Einfallstor für Massenüberwachung und Diskriminierung werden könnte. Wie schnell solche Projekte von der Obrigkeit klammheimlich ausgeweitet werden können, kann man nicht nur in Überwachungsstaaten wie China beobachten. In Großbritannien werden nun schon einige Befürchtungen von Kritikern digitaler Impfpässe und Tracing-Apps wahr. Bald soll dort das Impfzertifikat auch im Inland eingesetzt werden. In der App des britischen Gesundheitsministeriums werden neben den Impfinformationen nun auch Daten über die ethnische Herkunft, den Lebensstil oder die Biometrie der Nutzer gesammelt. Deutschland schreckt vor solchen Versuchen offiziell noch zurück, doch die Entwicklung geht auch hierzulande klar in Richtung Gläsernheit.
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Die „Smart-City-Charta“ des Umweltministeriums und der „Great-Reset“: Ausdrücke einer Datenreligion – und ein Spiel mit dem Feuer
Geht es nach der Vorstellung des Bundesumweltministeriums, wird das Thema „Datenschutz“ bald der Vergangenheit angehören. Diesen Begriff könnte eher durch „Datengerechtigkeit“ ersetzt werden, wie eine Broschüre aus 2017 nahelegt: Die „Smart City Charta“ soll eine Leitlinie sein, wie „digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig gestalten“ werden kann. Das Ziel: Daten als wichtigster „Rohstoff“ des 21. Jahrhunderts sollen kommunal und frei verwendet werden dürfen – und somit ein regionales Gegengewicht zu Datenkraken wie Amazon, Google oder Facebook herstellen. Der Gedanke an sich ist zwar nachvollziehbar. Jedoch droht eine neue Datenreligion, deren Auswüchse totalitär enden können, wenn die wichtigsten Spielregeln der Big-Tech-Riesen übernommen werden.
Danke Amazon! Eine Glosse um kassenlose Supermärkte und Hightech-Friseure
Der stationäre Einzelhandel liegt in Folge der politischen Maßnahmen gegen das Coronavirus am Boden. Der Tech-Riese Amazon ist derweil einer der ganz großen Krisengewinner – und erobert nun das brach liegende Terrain. In London bewirtschaftet Amazon seit März den ersten kassenlosen Supermarkt Europas. Auch das Friseur-Geschäft will der Gigant nun erschließen. In der britischen Hauptstadt„Danke Amazon! Eine Glosse um kassenlose Supermärkte und Hightech-Friseure“ weiterlesen
Das obskure Start-Up Clearview: Mit Gesichtserkennung in den totalitären Überwachungsstaat? Uni-Leiter schlägt Alarm
Markus Kohn (Name geändert) arbeitet in der Leitung einer großen deutschen Universität. In einem Gremium hat er sich vergangene Woche mit einem beunruhigenden Fall auseinandersetzen müssen, wie er den Generaldebatten mitteilte: „Unsere IT-Abteilung hat unseren Datenschutzbeauftragten darüber informiert, dass alle Fotos (Der Uni-Website, redaktionelle Anmerkung) von Clearview heruntergeladen wurden.“ Clearview AI ist eine US-Amerikanische Firma, die sich auf „Gesichtserkennung“ spezialisiert und nach eigener Angabe mit Sicherheitsbehörden auf der ganzen Welt zusammenarbeitet. Aber die Praktiken des 2017 gegründeten Start-Ups gehen weit darüber hinaus. Markus Kohn befürchtet, dass sich derartige Massenüberwachung bald als Albtraum herausstellen könnte.