Als der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny vergiftet wurde, wussten viele der Meinungsführer in Deutschland und Europa sofort: Der Kreml war’s. Die Beweislage herfür ist jedoch nicht vorhanden. Savas und Chris dröseln auf: Das Interesse daran, die russisch-europäische Zusammenarbeit zu stören dürfte viel eher zu einem solchen Anschlag führen, als das Interesse von Putin, ein politisches „Gegnerchen“ gewaltsam loszuwerden. Besonders fallen dabei die Interessen auf dem umkämpften europäischen Gasmarkt auf, der nicht nur eine wirtschaftliche, sondern vor allem eine geostrategische Rolle in der US-Politik spielt. Kein Wunder also, dass der Fall Nawalny sofort dafür genutzt wurde, die russische Gaspipeline Nord-Stream 2 nach Deutschland kurz vor Fertigstellung aus angeblich „moralischen“ Gründen zu verhindern.